Hundehaltung

Frau und Hund liegen nebeneinander auf dem Bauch auf einer Wiese
Hunde sind treue Begleiter des Menschen
  • Herkunft des Hundes: Nach den heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen ist aus verschiedenen Gründen davon auszugehen, dass alle Haushunde vom Wolf abstammen
  • Lebensbedingungen: Rudeltier, lebt gern mit Menschen zusammen. Je nach Rasse unterschiedliche Ansprüche z.B: Hütehund, Jagdhunde, Rettungshunde etc.
  • Lebenserwartung: 10 bis 20 Jahre je nach Rasse
  • Größe und Gewicht, je nach Rasse: 2,5 kg – 80 kg
  • Über 300 Rassen
  • Geeignet für: Singles, Familien, Paare, (Zwingerhaltung ist nicht familiengerecht!)

 

Lebensbedingungen

Vor der Anschaffung eines Hundes gilt es – ganz unabhängig von der Rasse – im persönlichen Lebensumfeld einiges zu bedenken und zu prüfen. Suchen Sie einen Familienhund, planen und lieben Sie lange Spaziergänge oder sind Sie am Hundesport interessiert? Soll der Hund zudem eine Aufgabe „erfüllen“? Sind Sie bereit, die Unannehmlichkeiten (zusätzlicher Schmutz, Kosten, Sorgen) auf sich zu nehmen? Es ist wichtig, dass die grundsätzlichen Voraussetzungen für ein vernünftiges Zusammenleben aus Sicht des Tieres auch wirklich gegeben sind.

Hunde haben eine Lebenserwartung von durchschnittlich zehn Jahren, manche Hunde werden sogar doppelt so alt – daher betrifft die Entscheidung, einen Hund anzuschaffen, einen ziemlich langen Lebensabschnitt in unserem Leben und sollte nicht leichtfertig getroffen werden. Leider fristen viele Hunde ihr Leben in Tierheimen, weil sich die bisherigen Halter offensichtlich nicht im Klaren darüber waren, dass ein Hund neben Freude auch Arbeit macht und viel Zeit und natürlich auch Geld kostet. Für einen Hund muss man u.a. Steuern bezahlen. Des Weiteren ist anzuraten, eine Hundehaftpflichtversicherung abzuschließen, je nach Hunderasse ist man hierzu sogar gesetzlich verpflichtet. Einige Hundebesitzer, die auf Nummer sicher gehen wollen, entscheiden sich auch für eine Krankenversicherung. Aber Achtung: bitte vorher prüfen, was der Versicherer im Schadenfall / Krankheitsfall wirklich zahlt! Futter und gelegentliche Tierarztbesuche sind auch mit einzuplanen.

Dann kommt die entscheidende Frage:

„Woher hole ich mir meinen Hund?“

Ein junger Hund vom Züchter

In einer guten Zucht finden Sie gesunde, putzmuntere und spielende (Rasse-)Hunde und deren Welpen vor. Ein gesunder Hund hat ein glänzendes Fell, klare, blanke Augen und ein sauberes Hinterteil. Vorsicht ist geboten, wenn die Hündin und ihre Welpen ängstlich sind. Die Welpen vom Züchter sollten auf jeden Fall geimpft und mit einer eindeutigen Nummer tätowiert oder gechipt sein; sie dürfen erst aber der 8. Lebenswoche abgegeben werden. Sehen Sie sich auf jeden Fall das Mutter- (und wenn möglich) auch das Vatertier an!

Ein älterer Hund

Für ältere Menschen kann es besonders unter dem Gesichtspunkt der körperlichen Fitness sinnvoll sein, einen älteren Hund anzuschaffen. Auch treten die spezifischen Erziehungsanforderungen, die ein Welpe an den Halter stellt (z. B. Stubenreinheit), in der Regel nicht auf. Sie werden es nicht bereuen, denn gerade die älteren Hunde danken es Ihnen. Ein älterer Hund ist nicht nur für Senioren attraktiv, sondern auch für Hundefreunde, die einen ruhigen Hausgenossen suchen, dem man nicht noch das Hundeeinmaleins beibringen muss.

Ein Hund aus dem Tierheim

Ein Hund aus dem Tierheim kann für den Menschen zum treuesten Gefährten werden. Haben Sie „Ihren Hund“ gefunden, gehen Sie erst ein paar Mal mit ihm spazieren und spielen Sie mit ihm, so stellen Sie recht schnell fest, ob Sie zusammenpassen. Sollten Sie sich dann für den Vierbeiner entschieden haben, wird er sich schneller in seinem neuen Heim einleben, wenn bei seiner Ankunft schon alles bereit steht und Sie ihn in den ersten Tagen nicht zu lange allein lassen.

Ein Hund zieht ein

Haben Sie sich für einen Welpen entschieden, fahren Sie ihn am besten zu zweit holen, damit sich einer um den Welpen kümmern kann. Zuhause angekommen, beginnen Sie sofort mit der Erziehung zur Stubenreinheit und zeigen Sie ihm am besten sofort seinen „Löseplatz“. Gewöhnt man ihn gleich an ein Fleckchen Gras, wird er sich zukünftig eine „Wiese“ suchen. Bringen Sie den Welpen nach jeder Mahlzeit, nach dem Aufwachen nach draußen – Loben Sie ihn ausgiebig, wenn er erfolgreich war. Sollte es doch vorkommen, dass er sein „Geschäft“ in der Wohnung macht, bestrafen Sie ihn nicht oder schimpfen Sie ihn nicht aus.

Der erwachsene Hund wird nach seiner Ankunft zuerst sein Terrain erkundigen. Gönnen Sie ihm die Zeit aber nutzen Sie auch die Gelegenheit, ihm zu zeigen, wenn er etwas Unerlaubtes tut! Das entsprechende Equipment sollte in jedem Fall bereits an Ort und Stelle stehen.

Notwendiges Zubehör

Das Hundelager

Jeder Hund braucht sein eigenes Plätzchen und seinen Freiraum, der ihm allein gehört und wo er ungestört sein kann. Das Hundelager muss an einer trockenen und zugfreien Stelle aufgeschlagen werden, weg von dem Alltagsstress und doch an einer Stelle, von der aus er am Leben teilhaben kann. Da Hunde Rudeltiere sind, schlafen sie am liebsten nachts in der Sicherheit ihres Rudels – sprich: im Schlafzimmer bei ihren Menschen. Sie müssen ihrem Hund ja nicht gleich erlauben, auf oder im Bett zu schlafen, aber überlegen Sie, ob Sie das Hundekörbchen nicht mit ins Schlafzimmer nehmen können. Auf die Art und Weise bekommen Sie mit, wenn es ihm mal nicht gut geht oder wenn er aufmerksam aufspringt, weil er in der Wohnung etwas gehört hat.

Hundehalsband und Leine

Jeder Hund benötigt sein eigenes Halsband sowie eine Hundeleine. Für Welpen eignen sich am besten leichte Lederhalsbänder, deren Sitz dem Welpen genau angepasst werden muss. Das Halsbund sollte häufig geprüft werden, da Welpen in den ersten Monaten sehr schnell wachsen. Besonders ängstliche Hunde sollten zusätzlich noch mit einem Geschirr gesichert werden. Reflektoren erhöhen zudem die Sichtbarkeit während der Spaziergänge in der Dunkelheit! Viele erwachsene Hunde, die stark an der Leine ziehen, versuchen durch das Ziehen, von dem Leinendruck am Hals wegzulaufen, ohne zu registrieren, dass sie damit den Druck nur verstärken. Versuchen Sie es einmal mit einem Geschirr! Vielleicht bringt das Entspannung in die Spaziergänge. Bis zu einem gewissen Grad ist das Hundefutter somit auch von verfressenen anderen Haustieren sicher!

Futter- und Wassernapf

Je nach Größe des Hundes sollten Sie die Hundenäpfe auf einem höhenverstellbaren Ständer aufstellen, damit der Hund nicht beim Fressen von unten herauf schlingen muss. Täglich frisches Wasser ist selbstverständlich.

Ab der 8.bis 10. Woche werden Welpen vollständig von der Muttermilch entwöhnt und nehmen nur noch Welpenfutter zu sich. 2-3 Mal am Tag bekommen sie nun Futter, eine Schale mit frischem Wasser sollte dem Hund immer bereitgestellt werden. Erwachsene Hunde sollten auch besser 2 Mahlzeiten pro Tag erhalten, das ist magenschonender, als wenn sich der Hund den Bauch mit 1 Mahlzeit voll schlägt.

Achtung: lassen Sie den Hund nach dem Fressen 2 Stunden ruhen bzw. auf keinen Fall spielen. Gerade große, aber auch kleine Hunde, können sich beim Rumtollen und Springen mit vollem Magen eine Magendrehung zu ziehen, die tödlich enden kann!!! (Der Magen eines Hundes ist wie ein Schlauch, der links und rechts festgehalten wird! Ist der Schlauch nun voll gefüllt und wird beim Rumspringen gedreht, können sich die Ausgänge verschließen und dem Hund kann nur noch eine Notoperation durch einen Tierarzt retten!) Also: nach dem Fressen oder vielen Trinken den Hund ruhen lassen!

Ob Sie nun Feucht- oder Trockenfutter kaufen, hängt von Ihren eigenen Vorlieben ab. Auf den Packungen steht die Häufigkeit der Fütterung und die Menge abgedruckt. Sollten Sie zum „Barfen“ (Methode fleischfressende Haustiere zu ernähren) übergehen wollen, erkundigen Sie sich genau, was Ihr Hund benötigt: nicht, dass er aufgrund einer Unterversorgung Mangelerscheinungen bekommt. Damit Ihr Hund keine Fettpölsterchen ansetzt, berücksichtigen Sie bei der Fütterungsmenge auch die zusätzlich gegebenen Leckerchen und reduzieren Sie gegebenenfalls das Abendessen!

Spielsachen

Spielsachen sind für junge Hunde ganz besonders wichtig. Am besten hält man spezielles Welpen-Hundespielzeug bereit. Aber auch ausgewachsene Hunde haben viel Freude an den unterschiedlichsten Spielsachen, sei es ein Quietschtier, ein Kauknochen, eine Frisbeescheibe oder eine Rübe im Feld.

Hinweis: werfen Sie keine Stöckchen, denn der Hund kann sich schlimme Verletzungen zuziehen, wenn sich das Stöckchen beim Fangen in seinen Hals bohrt oder der Stock wie eine Lanze im Boden stecken bleibt und sich der Hund beim Hinrennen diese „Lanze“ in den Körper bohrt!! Absplitterungen führen zu Zahnfleischverletzungen oder Verletzungen der Speiseröhre bzw. des Magens. Auch „Steinchen-Schmeißen“ ist gefährlich: es schadet nicht nur den Zähnen, die Steine können zudem auch vom Hund verschluckt werden! Nehmen Sie stattdessen lieber einen Schleuderball.

Aktivitäten

Hundeschule

Die ersten vierzehn Wochen im Leben eines Hundes sind für die Erziehung von entscheidender Bedeutung. Wer seinem Welpen in dieser Phase zeigt, was richtig und falsch ist, wird später einen wohlerzogenen Hund haben, der sich sowohl gegenüber Menschen – als auch anderen Tieren – gut benimmt. Der Besuch einer Hundeschule ist ratsam. Der Hund bekommt somit nicht nur Kontakt zu gleichaltrigen Artgenossen, sondern lernt auch das kleine „Hunde-ABC“. Und Sie werden auch noch interessante Erfahrung machen können und andere nette Leute kennen lernen, mit denen Sie sich austauschen können.

Die moderne Hundeschule bietet neben den regulären Welpen-, Junghundekursen noch diverse andere Möglichkeiten an, wie Sie Ihre Zeit gemeinsam mit Ihrem Hund verbringen können. Hier seien nur die Bekanntesten genannt: Agility, Turnierhundesport oder Obedience!

Schauen Sie sich die Hundeschule sorgfältig an, die Sie besuchen möchten und nehmen Sie an Probetraining teil. Achten Sie darauf, dass die Erziehungsmethoden Ihren Ansichten entsprechen. Hundeplätze, auf denen maßlos rumgebrüllt oder sogar geschlagen wird, sind vollkommen out und entsprechen kaum mehr den neuartigen Erkenntnissen der modernen Hundeerziehung – ganz abgesehen davon, dass manche Erziehungsmethoden nicht mit dem Tierschutzgedanken vereinbar sind! Auf guten Hundeschulplätzen haben Mensch und Hund Spaß an gemeinsamer Aktivität – und das sieht man den Hunden auch an!

Gesundheit und Pflege

Impfungen

Ab dem Welpenalter muss der Hund – damit er gesund aufwachsen kann – regelmäßig geimpft und entwurmt werden. Bitte lassen Sie sich hierzu von Ihrem Tierarzt beraten. Impfungen müssen jährlich wiederholt werden. Insbesondere, wenn Sie Ihren Hund mit ins Ausland nehmen wollen, ist der europäische Impfpass/Heimtierausweis notwendig!

Regelmäßige Tierarztbesuche

Ältere Hunde sollten in regelmäßigen Abständen dem Tierarzt vorgeführt werden. Auch ein frühzeitiger Gang bei Auffälligkeiten verhindert Schlimmeres! Bedenken Sie, dass eine OP für den Hund viel schlimmer und für Sie viel teurer ist, als ein Gang zum Tierarzt, um rechtzeitig Abhilfe zu schaffen oder Gegenmaßnahmen zu ergreifen!

Fellpflege

Gerade Hunde mit langem Fell müssen häufig gebürstet werden, insbesondere beim Fellwechsel im Herbst oder Frühjahr. Die Ohren (vor allem bei Rassen mit Hängeohren) sollten alle 2 Wochen geprüft werden. Von der Reinigung mit Wattestäbchen ist abzusehen, bitte den Tierarzt aufsuchen. Auch die Länge der Krallen ist zu überwachen, gegebenenfalls müssen sie mit einer speziellen Krallenschere / Zange geschnitten werden. Aber Achtung: nicht zu viel wegschneiden, damit die Blutgefäße nicht getroffen werden.

Flöhe und Zecken

Um Ihren Hund vor Flöhen und Zecken zu schützen, gibt es einige Präparate. Flohhalsband, Sprays, Shampoo und Puder. Denken Sie daran, dass nicht alle Präparate für Welpen geeignet sind, fragen Sie am besten Ihren Tierarzt um Rat.

Alltag mit Hund

Der Hund im Auto

Der Hund gehört auf gar keinen Fall auf den Beifahrersitz. Seit einigen Jahren ist der Transport ungesicherter Hunde im PKW mit einem Bußgeld bedroht – ganz abgesehen davon, dass Sie Ihr Leben und das Ihres Hundes riskieren. Hunde werden mit einem speziellen Geschirr auf dem Rücksitz festgegurtet oder im Kofferraum hinter einem Hundegitter oder noch besser in einer Autotransportboxen transportiert!

Lebenserwartung und Eigenarten

Je nach Rasse können Hunde zwischen 10 und 15 (sogar 20) Jahre alt werden! Er ist ein Rudeltier und fühlt sich am wohlsten in „seiner“ Familie. Er liebt seine Menschen, möchte aktiv am Familienleben teilhaben und begleitet Sie gerne überall hin – bei entsprechend guter Erziehung ist dies in der Regel auch kein Problem. Die Erfüllung seiner elementaren Bedürfnisse sowie seiner rassespezifischen Eigenarten müssen zwingend gewährleistet sein.

Unabhängig von Rasse und Größe muss dem Hund mindestens zweimal täglich ein ausreichender Auslauf gewährt werden – und damit ist nicht gemeint, dass Sie Ihren Hund in den Garten schicken zum „Pinkelchen-Machen!“. Auf den Spaziergängen soll er – wie bereits sein Vorfahre Wolf – einige Kilometer zurücklegen können (je nach Rasse, Alter und Konstitution) und genügend Zeit zum Schnuppern oder Rumtollen haben.

Einige Rassen wie z.B. der Husky, der Greyhound oder auch der Dalmatiner benötigen darüber hinaus entsprechenden umfangreichen Auslauf – gerne auch neben Ihnen am Fahrrad. Andere Hunde – wie z.B. der Kangal oder der Kuvasz – sehen es dagegen als ihre Aufgabe an, ihr Grundstück zu bewachen. Am Ausdauerlauf haben sie weniger Spaß. Geistige Herausforderungen sind für Border-Collies oder Australian Shepherd lebenswichtig, sollen sie nicht eines Tages als verhaltensgestört und unverträglich im Tierheim landen. Diese Hunde werden sich sehr über eine Ausbildung z.B. im Agility freuen oder Ihnen nach entsprechendem Training die Zeitung aus dem Briefkasten holen. Jagdhunde erfreuen sich auch einer großen Beliebtheit, haben allerdings den Nachteil, dass sie einen erhöhten Jagdtrieb haben (können) und im Feld nicht von der Leine gelassen werden sollten. Schleppleinen können von Nutzen sein! Aber auch diese Hunde werden Freude an speziellen Fährtenkursen haben, ohne dass sie zur Jagd ausgebildet werden müssen!

Informieren Sie sich vor der Anschaffung über die unterschiedlichen Rassearten – ein aktives abwechslungsreiches Leben macht Ihren Hund zu einem zufriedenen, ausgeglichenen Hausgenossen und Freund. Hier einige Beispiele unterschiedlicher Hunderassen, die sich in Deutschland großer Beliebtheit erfreuen und am häufigsten in deutschen Tierheimen zu finden sind:

Ein typischer Familienhund ist der Golden Retriever. Sein freundliches, ausgeglichenes Wesen und seine gute Verträglichkeit, besonders mit Kindern, sind allgemein bekannt und haben wesentlich zu seiner Beliebtheit beigetragen.

Der Pudel gehört wohl zu den intelligentesten aller Familienhunde und ist dabei verspielt und kinderlieb. Pudel unterliegen keinem Fellwechsel, sie haaren also nicht und sollen für Allergiker besser geeignet sein als andere Hunde.

Dalmatiner gelten mitunter als lebhafte Familienhunde, wobei sie aber sehr anpassungsfähig sind. Sie sind überaus sensibel, meist sehr verschmust und sollten mit Liebe und Lob und nicht mit Autorität erzogen werden. Er ist als absoluter Ausdauerhund gezüchtet und man tut ihm nichts Gutes, ihn als „Schoßhund“ zu halten.

Der ursprüngliche Standard des Jack-Russel-Terriers beschreibt einen lebhaften, aktiven Hund, der durch seine furchtlose, aktive, fröhliche Art beeindruckt. Er braucht Bewegung und Beschäftigung, und will am liebsten in alles miteinbezogen werden. Ist er körperlich und geistig nicht ausgelastet, neigt er zu destruktivem Verhalten. Er muss daher konsequent erzogen werden. Sie werden Ihre Freude an ihm haben.

Seine Intelligenz, sein Arbeitstrieb sowie sein Aussehen machen den Border Collie zu einer der faszinierendsten Hunderassen.
Lange wurde der Border Collie fast ausschließlich als Hütehund für Schafe auf den Britischen Inseln gehalten. In den letzten Jahren wurde diese Hunderasse, nicht zuletzt durch Filme wie „Ein Schweinchen namens Babe“ bekannt und auch als Familienhund immer gefragter, ohne dass sich die meisten Menschen allerdings der Aufgabe bewusst waren, die die artgerechte Haltung dieses Arbeitstieres mit sich bringt.

Bei der Auswahl eines Hundes sollten – neben seinen rassetypischen Eigenschaften – auch die häuslichen Gegebenheiten berücksichtigt werden.

Große und schwerere Hunde sind für die Etagenwohnung (ohne Lift) nicht geeignet. Das Treppensteigen auf Dauer ist schädlich für die Gelenke. Die Haltung des Hundes in einem Haus mit Garten erfordert die Sicherung des Grundstückes durch einen stabilen Zaun und verschließbare Tore. Der Hund darf keine Möglichkeit haben, den Zaun zu überwinden oder zu untergraben. Ein Einzelhund sollte nach Möglichkeit nicht länger als 5 Stunden allein gelassen werden. Zwingerhaltung ist nicht familienhundgerecht. Glücklicherweise sehen viele Hundebesitzer ihren Hund als wichtigen Teil ihres Lebens – als echten Partner auf vier Pfoten – weniger als Prestigeobjekt oder Kuscheltier, das man bei Nichtgefallen oder aus Zeitmangel in die Ecke stellt oder gar ins Tierheim abschiebt.

Kind und Hund

Gerade für Kinder ist ein Hund ein Spielkamerad, auf den sie immer zählen können, der ihnen zuhört und Trost spendet, wenn sie traurig sind oder der ihnen Gesellschaft leistet! Bei Kleinkindern ist jedoch zu beachten, dass sie noch nicht sonderlich standfest sind und es beim Spielen mit (jungen) Hunden schon mal wild zugehen kann. Auch die spitzen Zähne des Welpen kommen beim Spielen ohne böse Absicht zum Einsatz und sind nicht zu verachten. Je nach Alter und Verantwortungsbewusstsein des Kindes können die Eltern einen Teil der Verantwortung und der Aufgaben auf das Kind übertragen.

Wenn sowohl dem Kind als auch dem Hund verständlich gemacht wird, wie mit dem jeweils anderen Familienmitglied umgegangen werden darf, steht einer wunderschönen Freundschaft nichts im Wege. Das Kind muss respektieren, dass der Hund auch seine eigenen Bedürfnisse (ungestörtes Fressen oder Schlafen) hat; der Hund muss seine Rangordnung im Rudel akzeptieren. Das bedeutet, dass Sie als Herrchen oder Frauchen die Regeln bestimmen – nicht der Hund! Ein typischer Kinderhund ist z.B. der Golden Retriever sowie der Neufundländer. Sie gehen trotz ihrer Größe sehr zärtlich und geduldig mit Kindern um. Und werden sich so manche „Neckereien“ von den Kindern gefallen lassen – während kleinere Hund wie Yorkshire Terrier etwas nervös im Umgang mit Kindern sein können. Allerdings ist das lediglich als Richtlinie zu sehen, da jeder Hund vom Charakter her anders und einzigartig ist. Ein eingehaktes Halti ist Pflicht bei einigen Hunden!

Sogenannte „Kampfhunde“ oder „Listenhunde“

Seit dem Inkrafttreten des Landeshundegesetzes werden bestimmte Rassen von Gesetzes wegen als „gefährlich“ eingestuft. Dazu gehören z.B. Pitbull Terrier, American Staffordshire Terrier, Staffordshire Bullterier und Bullterrier (§ 3 LHundG). Sie sind zwingend an der Leine zu führen und müssen einen Maulkorb tragen. Der Halter eines solchen Hundes muss beim Veterinäramt einen Sachkundenachweis erbringen und zwecks Anmeldung des Hundes bei der Stadt ein Führungszeugnis vorlegen. Nach Erteilung der Haltergenehmigung durch das Ordnungsamt, das eine Wohnungs- und Grundstücksbegehung vornimmt, um die zukünftige Unterbringung der Hunde zu begutachten und das prüft, ob der Hund möglicherweise vom Grundstück ausbrechen könnte, kann der Hund in sein neues Zuhause ziehen. Um von der Maulkorbpflicht und möglicherweise auch von der Leinenpflicht befreit zu werden, müssen die Hunde einen Verhaltenstest (den sogenannten „Wesenstest“) ablegen und bestehen. Je nach Gemeinde entfällt dann auch die deutlich erhöhte Hundesteuer für Hunde dieser Einstufung. Gem. § 11 LHundG gelten die vorgenannten Bedingungen auch für Hunde z.B. folgender Rassen: Rottweiler, Mastiff etc.

All diese Auflagen und Vorarbeiten sollten niemanden abschrecken, sich für einen Hund der oben genannten Rassen zu entscheiden.Entgegen aller Vorurteile sind gerade diese Hunde äußerst menschenbezogen und liebenswert.

Persönliche Voraussetzungen

Behördliches

Losgelöst von den im vorherigen Kapitel benannten Voraussetzungen, sollten Sie sich auch Ihrer Pflichten bei der Haltung eines „normalen“ Hundes bewusst sein:

Je nach Gemeinde werden zwischen 60 € und weit über 100 € an jährlicher Hundesteuer fällig. Bei mehreren Hunden geht der Hundesteuersatz nach oben (z.B.: 1 Hund: 86 €, 2 Hunde jeweils 105 €). Sollten Sie einen “großen“ Hund gem. § 11 LHundG halten (Gewicht mehr als 20 kg oder eine Schulterhöhe von mind. 40 cm), müssen Sie einen „kleinen“ Sachkundenachweis bei einem Sachverständigen oder Tierarzt erbringen. Der Abschluss einer Hundehaftpflichtversicherung sowie die Kennzeichnung Ihres Hundes mit einem Mikrochip ist Pflicht.

Persönliches

Je nach eigenem Alter und gesundheitlicher Konstitution sollte man sich überlegen, wie alt der Hund sein soll, der ins neue Zuhause einziehen soll. Kinder und Welpen wachsen meist problemlos gemeinsam auf. Auch, wenn man (Klein)Kinder und Tiere nie unbeobachtet alleine lassen sollte, ist es für viele Familien beruhigend, dem Kind keinen erwachsenen Hund an die Seite zu stellen.

Ältere Herrschaften wären z.B. mit einem Jack Russel-Welpen schlecht beraten, wenn sie selbst nur noch schlecht zu Fuß sind. Stattdessen wäre ein älterer Hund ein lieber Gefährte, der im gemäßigten Tempo mit Herrchen oder Frauchen spazieren geht und vielleicht so einem alleinlebenden Senior Kontakte zu anderen Menschen ermöglicht.

Mit Hund kommt man immer schnell ins Gespräch und fühlt sich zuhause nicht so allein. Gleiches gilt ebenfalls für Singles, so lange sich die persönlichen Arbeitszeiten mit dem Alltag des Tieres vereinbaren lassen. Hundeplätze oder Spaziergänge im Feld bieten ausreichende Möglichkeiten zu Kontaktaufnahme; und das Zusammensein mit dem treuen Tier verhindert seelische Verstimmungen oder gar Depressionen. Bei jeder Altersklasse besteht der Vorteil der Bewegung an der frischen Luft und sportlicher Betätigung; Erkältungserkrankungen werden seltener und Herz-Kreislaufprobleme werden auf natürliche Weise bekämpft. Und man bekommt immer etwas zu lachen….

Fazit

Die Haltung eines Hundes erfordert einiges an zeitlichem und finanziellem Aufwand! Stellt man dem jedoch die Vorteile gegenüber, so überwiegen Freude und Glück im Zusammensein mit seinem treuen, vierbeinigen Gefährten.

Möchte man sich der zeitlichen Herausforderung nicht stellen, jedoch trotzdem nicht auf einen vierpfötigen Hausbewohner verzichten, wäre die Anschaffung einer Katze eine lohnenswerte Alternative. Für Leute, die etwas weniger Zeit haben, eignen sich auch zwei Katzen; die beschäftigen sich gegenseitig in der Zeit, in der sie auf Ihren menschlichen Freund warten.

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